Donnerstag, 28. November 2019

Zum Anhörungsbericht OASE

Der Anhörungsbericht zum regionalen Gesamtverkehrskonzept Ostaargau basiert auf Konzepten der 60er-Jahre. Der motorisierte Individualverkehr (MIV) steht im Zentrum und wird bevorzugt behandelt.

Die Schnell-Velorouten wirken daneben wie eine Alibiübung und dass die Gemeinden die neuen Velowege auf ihrem Gemeindegebiet selber finanzieren müssen, wird im Bericht verschwiegen. Der «Ausbau» des öffentlichen Verkehrs basiert darauf, dass «man» die Taktfrequenz erhöht. Im Bahnausbau STEP 2040/2045 wird dies gerade mal geprüft werden. Es fragt sich, ob dies umgesetzt wird und wer die Kosten tragen muss, denn dafür ist kein Anteil von den 979 Millionen Franken vorgesehen. Der ursprüngliche Auftrag, das untere Aaretal besser anzubinden, wird vom BVU mit einem Mobilitätsmanagement des MIV beantwortet. Damit ist keine Verlagerung zum öV verbunden, wodurch der Stau nur gesteuert aber nicht reduziert wird. Die Verkehrsbelastungen erhöhen sich auch mit OASE 2040 gegenüber heute fast überall im Grossraum Baden. Korrigiert man die Zahlen für das 2040 aufgrund des völlig überschätzten «Quantensprungs» aufs Velo, dann stellt man fest, dass kritische Knoten im Verkehrssystem in der Region Baden schon bei Fertigstellung überlastet sein werden: www.oase-siggenthal.ch

Innovative Konzepte wie beispielsweise das Road-Pricing werden in dem Bericht nicht einmal erwähnt. Dabei wäre dies ein effizientes System zur zeitlichen und örtlichen Steuerung der Verkehrsflüsse in stark belasteten Zentren bei dem das lokale Gewerbe mit geeigneten Massnahmen davon ausgenommen werden könnte.

Das in den Studien vom BVU berücksichtigte Einzugsgebiet für den Verkehr aus Deutschland ist viel zu klein. Die Auswirkung der zukünftigen Hochrheinautobahn (A98) wird verharmlost und die neue Rheinbrücke Koblenz Ost wurde aus dem rGVK-OASE ausgeklammert. In unserem Siggenthal mit bereits massiven Verkehr von 23'000 DTV wird der Verkehr weiter zunehmen, was das BVU auch nicht abstreitet.

Anstatt dicht besiedeltes Wohngebiet zu entlasten, wird mit der Umfahrung des Stadtzentrums Baden die angrenzende Wohnbevölkerung weiter und mehr belastet. Dadurch verfehlt das OASE-Konzept ein weiteres Ziel, nämlich den Verkehr  siedlungsverträglich zu gestalten. Die glp Siggenthal lehnt diese Richtplananpassung entschieden ab. OASE – So nicht.

glp Siggenthal